Nachdem die Kult-Rocker von Queen, nach dem leider viel zu frühen Tod von Freddy Mercury, von 2004 bis 2009 zusammen mit Paul Rodgers ihr Comeback starteten, dem zwei gemeinsame Tourneen folgten, wurden sie von vielen belächelt. Bassist John Deacon stieg sogar endgültig aus der Band aus und so versuchten Bryan May und Roger Taylor ihr Glück mehr oder weniger erfolgreich. Nach der zweiten Tour mit Rodgers trennten sich die Wege wieder und es sah lange so aus, als wenn dies das endgültige Ende der Superband bedeuten würde.
Als im Jahr 2009 ein gewisser Adam Lambert bei Americas Idol Songs von Queen coverte und dies überaus authentisch tat und zum Schluss sogar mit den verbliebenen beiden Bandmitgliedern zusammen auf der Bühne stand, war das zweite Comeback perfekt. Mit einer stimmlichen Perfektion, starker Ausstrahlung, sowie einer sensationellen Bühnenpräsenz überzeugte er und ersang sich so seinen Platz am Mikro von Queen und so gab es 2012 die ersten, restlos ausverkauften Konzerte, im legendären Hammersmith Apollo und nun sogar auf die erste gemeinsame Welt-Tournee, die das Trio nun auch die größten deutschen Arenen führte und dort zu einem kleinen Triumphzug avancierte und zu der Drummer Roger Taylor im Dezember 2014 in Berlin bei einem Pressegespräch sagte: „Wir werden mit niemand anderem mehr arbeiten, nachdem wir mit dem großartigen Adam gearbeitet haben“.
Bereits das Auftaktkonzert von Queen + Adam Lambert in der restlos ausverkauften LanxessArena in Köln wurde von den Fans und Medien gleichermaßen bejubelt. Auch vor über 10.000 Fans in der O2-World in Hamburg, war dies am Donnerstagabend nicht anders, als zur Prime-Time um 20:15 Uhr der weiße Vorhang fiel und Adam Lambert im schwarzen Nieten-Lederanzug mit einem goldenem Mikro in der Hand und hochgerecktem Arm zu „One Vision“ auf der Bühne stand und zusammen mit Bryan May an der Gitarre und Roger Taylor am Schlagzeug eine Reise durch die Bandgeschichte von Queen startete.
Lambert bewies dabei eindrucksvoll, dass er die Lücke von Freddy Mercury zwar nicht schließen kann, aber den Songs durch seine geniale Performance mit eigenem Stil völlig neues Leben einhaucht, dabei aber trotzdem den legendären Queen Sound beibehält. So waren es auch die hohen Oktaven, mit denen Freddy Mercury seinerzeit glänzte, die auch Lambert, wie bei „Somebody to Love“ ohne Probleme traf.
Das Set an diesem Abend ließ (fast) keine Wünsche der Fans offen. So folgte dem Opener gleich ein rockig, rotziges „Stone Cold Crazy“, dem „Another One Bites The Dust“ und „Fat Bottomed Girls“ folgte. Später rekelte sich Lambert zu „Killer Queen“ auf einem Sofa, bevor ein starkes „I Want To Break Free“ folgte. Zu „Love Of My Life“, welches von Bryan May gesungen wurde und von einem Chor aus 10.000 Kehlen begleitet wurde, kehrte sogar Freddy Mercury noch einmal auf die Bühne zurück und übernahm zum Ende des Songs den Gesang auf der LED-Wand, unter dem Jubel der Fans mit ordentlich Gänsehautstimmung.
Nach einem akustischen „39“, erneut von Bryan May gesungen, folgte „A Kind Of Magic“ mit Roger Taylor am Mikro. Danach war es Zeit für ein familiäres Drum Battle, welches sich Queen Drummer Roger Taylor mit seinem Sohn Rufus lieferte, der in der Begleitband an den Percussions für Stimmung sorgte.
Zu „Under Pressure“ kehrte dann auch Adam Lambert wieder auf die Bühne zurück, wo Rogar Taylor den zweiten Gesangspart übernahm.
Zum folgenden „Save Me“ wurde der neue Queen-Sänger dann sogar endgültig geadelt, als ein Fan von der Tribüne ein lautes „You Rule!“ ins Rund rief, welches mit starkem Applaus bedacht wurde und Lambert sogar kurz verlegen machte, ihn jedoch nicht aus der Bahn warf und danach die „Braveheart“ Hymne „Who Wants To Life Forever“ mit sehr viel Gefühl gesungen wurde und von einer gigantischen Lasershow begleitet wurde.
Mit „Last Horizon“ und einem grandisoen Gitarrensolo bewies Bryan May anschliessend, dass er auch an der Gitarre nichts verlernt hat. Mit „Tie Your Mother Down“, „I Want It All“, „Radio Ga Ga“, „Crazy Little Thing Called Love“, „The Show Must Go On“ ging es dann dem großen Finale entgegen, dem zu guter Letzt noch einmal der legendäre Freddy Mercury bei „Boheimian Rhapsody“ auf der LED-Wand erschien, wo er sich mit seinem Kongenialen Nachfolger Adam Lambert sozusagen das Mikro in die Hand gab.
Das große Finale bildeten dann krachend „We Will Rock You“ und „We Are The Champions“, bevor das Konzert zu „God Save The Queen“ dann vom Band zu Ende ging.
Der Abend in der Hamburger O2-World hat eines eindrucksvoll bewiesen: Queen leben auch ohne Freddy Mercury weiter. Mit Adam Lambert haben sich Bryan May und Roger Taylor eine starke Stimme ans Mikro geholt, der es auf seine eigene Art und Weise schafft, die Songs von Queen zu performen ohne diese zu verfälschen. So bleibt zu hoffen, dass Roger Taylors, weiter oben genannte, Aussage zu Adam Lambert auch in der Zukunft beibehalten wird und man so noch einige Male in den Genuß der niemals älter werdenden Queen Songs kommen darf.
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