Man mag es kaum glauben, aber selbst Mumford & Sons brauchten einmal eine Pause. Die Band war seit ihrer Gründung im Jahr 2007 quasi immer auf Tour, fast immer ausverkauft und auf immer größeren Bühnen rund um den Globus zu sehen. Nebenbei veröffentlichte sie zwei umjubelte Alben, spielte ein paar Hits ein, vom unsterblichen „Little Lion Man“ über das Grammy-nominierte „The Cave“ bis zum hymnischen „I Will Wait“ und sammelte weltweit so um die 60 Platin-Auszeichnungen. Da darf man es niemandem verübeln, wenn er mal zu Atem kommen muss. Zumal sich Marcus Mumford und seine Mitstreiter Country Marshall, Ben Lovett und Ted Dwane gerade einmal fünf Monate zurückzogen, um sich dann ins Studio zu begeben, um an der dritten Platte zu arbeiten. Die Grammy-Gewinner (und Brit-Awards-, Billboard-Music-Awards-, Echo-, Juno- und Was-noch-alles-Gewinner) haben Produzent James Ford (Arctic Monkeys, HAIM, Florence + The Machine, Klaxons) gebeten, mit ihnen zusammen den Nachfolger von „Babel“ einzuspielen. Im Mai erscheint „Wilder Mind“, von dem die vier Jungs sagen, sie hätten dabei so eng zusammengearbeitet wie nie zuvor. Die zwölf Songs seien von allen gemeinsam geschrieben worden, die Sound-Ideen und Instrumentierungen im Studio zusammen entwickelt worden. Dabei habe sie Aaron Dessner von The National unterstützt. Die Band, die immer behauptet hat, wenn sie nicht live spiele, sei sie keine Band, hat die Vorzüge der Studioarbeit entdeckt. Wie fünf Monate Pause doch den Blickwinkel verändern können! Aber jetzt ist Zeit, wieder auf die alten Ideen zurückzukommen. Denn wie ausgefuchst das neue Album auch klingt, wie neu der Sound von Mumford & Sons auch sein mag: Jetzt scharrt das Quartett ungeduldig mit den Hufen und will wieder lospreschen. Raus in die Welt, auf Tour, on stage. Größer und mehr und besser als zuvor. Am 17. Juli werden Mumford & Sons die Berliner Waldbühne in ein Tollhaus verwandeln.