Das legendäre Festival der Volxmusik kehrte am Samstagabend nach Hannover zurück. Legendär ist dieses Festival daher, da es zuletzt vor 25 Jahren stattfand. 25 Jahre nach dieser Geschichte, gab es also in diesem Herbst ein Revival und für Abstürzende Brieftauben, Die Mimmis und Freunde 24 Termine lang quer durch Deutschland und Österreich.
In Hannover hatten die “Tauben” um Gründer und Sänger Mirco “Mirco” Bogumil ein Heimspiel und feierten dies auch ausgelassen mit einem starken Set. “Der letzte macht die Tür zu” war dann auch gleich das einladende Motto für alle Besucher, die zwischen dem Tauben-Gig und den vorher aufgetretnen Die Mimmi’s den Weg vor die Tür gesucht hatten um etwas Abkühlung und frische Luft zu erhaschen. Die 60-Jahre-Halle im Kulturzentrum FAUST füllte sich schnell wieder und so ging sie los, die wilde Fahrt durch die Bandgeschichte der Abstürzenden Brieftauben, die eigentlich eine Setlist vorbereitet hatten, aber spätestens in der Mitte des rund 75-minütigen Konzerts spontan wurden und auf Zurufe aus dem Publikum ihre Songs spielten. Dazu gab es fortan ordentlich Pogo und natürlich reichlich Stage-Diving mit Crowd-Surfing, auch wenn man dem einen oder anderen Beteiligten anmerkte, dass er inzwischen doch etwas aus der Übung und in die Jahre gekommen ist und diesen “Sport” nicht mehr so beherrscht, wie noch vor 25 Jahren.
Die Tauben genossen ihr Heimspiel in jeder Minute, hatten auf der Bühne und mit ihrem Publikum jede Menge Spaß und so bleibt zu hoffen, dass sich dieses Heimspiel von Micro und Olli schnell wiederholt.
Bevor die Abstürzenden Brieftauben die Bühne enterten, waren Die Mimmi’s an der Reihe. Die Bremer/Düsseldorfer-Fun-Punks zeigten eindrucksvoll, dass sie nichts verlernt haben und lieferten einen energiegeladenen, gewohnt starken Auftritt ab, ohne jedoch dabei zu vergessen auf diverse Mißstände der Gesellschaft hinzuweisen und sich dazu entsprechend in ihren Songs zu äußern. So blieb zum Ende auch ein Seitenhieb gegen den heimischen Verein aus der Fussball-Bundesliga Werder Bremen nicht aus, dem vorab schon einmal zum Bundesliga-Abstieg graturliert wurde…
Fazit: FUN PUNK’s NOT DEAD – so lautete das Motto des Festivals der Volxmusik. Dieses Motto wurde von allen beteiligten Band und vor allem auch von den Besuchern eindrucksvoll bewiesen. Zwar sind alle Beteiligten inzwischen etwas in die Jahre gekommen, was jedoch der Stimmung und guten Laune definitiv nicht schadete. Im Gegenteil: So mancher “Jung-Punk” könnte beim Festival der Volxmusik noch so einiges von den “Alt-Punks” lernen. Und das bezieht sich definitiv nicht auf die Leistungen an den Biertresen der Veranstaltungshallen.