Im Jahr 2014 ist es, trotz des 20-Jährigen Bandjubiläums, etwas ruhiger um die Donots geworden. Das geplante Album musste kurzfristig auf Anfang 2015 geschoben werden und die Auftritte der 5 Jungs aus Ibbenbüren waren auch sehr rar. So wurden neben dem Jubiläumskonzert in der Scheune in Ibbenbüren am 16.04.2014, auf den Tag genau 20 Jahre nach dem ersten Konzert der Donots, und einem kurzen Warm-Up Konzert in der Räucherkammer des Wiesbadener Schlachthofs am 11.06.2014 und einem Konzert gemeinsam mit der Terrorgruppe im Ex Haus Trier, nur die Zwillingsfestivals Hurricane und Sothside sowie das Rock ‘n’ Heim Festival auf dem Hockenheimring bespielt. Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres soll am 13.12.2014 in Münster in der Halle Münsterland beim traditionellen Grand Münster Slam steigen. Bevor man aber nach dieser Pause fit für diese große Halle ist, gingen die Donots noch auf eine kleine Warm-Up-Tour durch die aller kleinsten Clubs des Landes. Die Tickets hierfür waren derartig begehrt, dass mit Beginn des Vorverkaufs direkt sämtliche Server des Online-Shops abstürzten und der Vorverkauf um mehrere Stunden verschoben werden musste. Wir hatten das große Glück sowohl am 03.12.2014 in Hannover im Cefé Glocksee als auch am 07.12.2014 in Düsseldorf in The Tube dabei sein zu dürfen.
03.12.2014 – Café Glocksee Hannover
Was habe ich mich auf diese Tour gefreut. Die Donots mal wieder direkt vor der Haustür und dann auch noch in so ziemlich dem kleinsten Rahmen, den Hannover zu bieten hat. Nach dem Tourauftakt einen Tag zu vor in Kassel, war Hannover der zweite Halt der 5 Konzerte umfassenden Mini-Tour. Als wenn die Location nicht schon besonders genug für eine Donots Show wäre, sind Konzerte in Hannover generell immer etwas spezielles. Gitarrist Alex ist in Hannover geboren und aufgewachsen und auch Sänger Ingo hat vor vielen Jahren für zwei Jahre in der Landeshauptstadt gelebt.
Den Anfang an diesem Abend machten die “Delilahs” aus der Schweiz, die dem Publikum in 30 Minuten schon ordentlich eingeheizt haben.
Als alle auf “Betriebstemperatur” waren, übernahmen um 21:00 Uhr die Donots. Innerhalb weniger Minuten war die Stimmung auf dem berühmten Siedepunkt – und es war noch nicht Schluss. Neben einem bunten Mix aus 20 Jahren Donots erzählte so wohl Alex als auch Ingo aus ihren Zeiten aus Hannover. Gerade bei Letzterem spielte Schnaps eine sehr große Rolle und die ein oder andere Geschichte von Abenden in der Glocksee kam an’s Tageslicht. So erzählte Ingo von einem Abend, der mit übermäßigem Tequila-Konsum anfing und mit Angstzuständen in dem Zwischenraum vor den Toiletten, dem Durchgang vom Eingangsbereich in den eigentlichen Club endete. Herr Knollmann hatte laut eigener Aussage so viel von dem Mexikanischen Agaven-Brand getrunken, dass er mit panischer Angst vor dem “Pac-Man”-Effekt in dem Zwischengang stand und sich nicht mehr wegbewegen wollte. Er hatte tatsächlich Angst, dass wenn er den Raum auf der linken Seite verließ, er direkt wieder auf der rechte Seite reinkam. Diese und andere Geschichten wurden im Laufe des Abends zum Besten gegeben. Musikalische Highlights waren z.B. das Ramones Cover “Pet Sementary” und die Aktuelle Single “Das Neue bleibt beim Alten” mit einer eindeutigen Ansage gegen Rassismus, Homophonie, Sexismus und Fremdenhass. Nach gute 100 Minuten fand auch dieses Konzert ein Ende. Mit “The years gone by”, welches von Ingo und Guido rein akustisch in Mitten des Publikums gespielt wurde, verabschiedetet sich die Donots. Ein, mal wieder, sehr feiner Abend. Die Vorfreude auf das Tourfinale in Düsseldorf ist noch einmal eine ganze Ecke gestiegen.
07.12.2014 – The Tube Düsseldorf
Unser erstes Warm-Up Konzert ist erst ein paar Tage her. Die Zeit hat gerade dafür gereicht, die nassen Klamotten trocknen zu lassen, was letztendlich völlig überflüssig war. Trotz der sehr wenigen Besucher waren wir schon vor dem Einlass in der Düsseldorfer Altstadt vor dem Tube und haben uns deshalb noch für einen kurzen Besuch des Irish Pubs, direkt neben dem Tube auf der Kurzen Straße entscheiden. Kurz vor dem Einlass standen dann doch schon einige Besucher vor dem Tube und man traf dort teilweise wie fast überall das ein oder andere bekannte Gesicht. Es war klar, dass diese Konzert etwas besonderes wird, aber dass man so einen Club innerhalb von etwas mehr als 90 Minuten einmal komplett mit Schweiß fluten kann und ihn dann komplett abreißen kann, war uns vorher nicht bewusst.
Pünktlich um 20 Uhr ging es, wie schon in Hannover, mit den Delilahs aus der Schweiz los. Bereits hier ließ es sich schon erahnen, was das heute für eine Hitzeschlacht werden sollte. Es waren wieder sehr kurzweilige 30 Minuten voller Punkrock. Die Delilahs sind definitiv eine Band, die man sich immer wieder sehr gut anschauen kann. Leider war nach dem Konzert ihre CD am Merchendisestand ausverkauft. Aber dazu gibt es ja das WWW… Um 21:00 Uhr begann die Hitzeschlacht. Ab dem ersten Moment merkte man schon, wie sich die Donots auf diesen Auftritt gefreut haben. In jedem der sechs Gesichter befand sich direkt ein dickes, breites, teilweise auch leicht ungläubiges Grinsen. Die Setlist ähnelte der vom Mittwoch, was für uns aber überhaupt kein Problem war. Es war ein Kampf gegen die Hitze, wie man ihn nur selten erlebt hat. Schon nach wenigen Songs tropfte der Schweiß von der Decke und sowohl die Band als auch das Publikum waren bis auf den letzten Fleck am Körper durchgeschwitzt. Wie auch schon in Hannover wurde hier und da die ein oder andere Anekdote ausgepackt, die dem übermäßigem Konsum von Spirituosen geschuldet ist. So wurden pikante Details der 1LIVE-Krone-Aftershowparty vor ein paar Tagen bekannt. So erzählte Ingo, dass Jan-Dirk an jenem Abend so tief in sein (Schnaps-)Glas geschaut hatte, dass er sich erst einmal für zwei Stunden draußen in der Kälte auf eine Bank schlafen gelegt hat. Damit der Bassist an diesem Abend nicht an Flüssigkeitsmangel sterben sollte, ließ sich Ingo vom Publikum zur Theke tragen, um Jan-Dirk einen Schnaps zu bringen. Blöd nur, dass die Theken-Crew ihm einen feurig scharfen Mexikaner eingeschenkt hat. Wie sehr der Abend auch an den Bandmitgliedern nagte erkannte man an dem Frontmann, der sich mehrere Male auf den Boden setzten musste, um sich kurz auszuruhen. Auch dieses Konzert wurde standesgemäß mit “The years gone by” beendet. Wie fast immer alleine von Ingo und Guido, nur bewaffnet mit einer Akustikgitarre, inmitten des sitzenden Publikums. Es war laut, es war eng und es war warm und es war einfach ein sehr, sehr gutes Konzert. Laut Aussage der Band war es das erste Donots-Konzert in Tube seit 16 Jahren, also seit 1998 – und mindestens genau so lange wird dieses Konzert in den Köpfen der Band und des Publikums bleiben. Dieser Abend war auch für uns definitiv einer des Besten in diesem Jahr und hat das Prädikat “legendär” einfach verdient. Also: Danke an das Tube und vor allen an die Donots für diesen legendären Abend!!
Bei dieser Vorbereitung MUSS die Jubiläumsshow am 13.12.2014 beim Grand Münster Slam in der Halle Münsterland einfach großartig werden. Wir sind natürlich dabei und werden wieder von dort berichten.